Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband im neanderland e. V.

Wahlprüfsteine des ADFC Langenfeld

Unsere Parteien-Umfrage zur Kommunalwahl am 14. September 2025

Kommunalwahl am 14.09.2025
Kommunalwahl am 14.09.2025 © ADFC Langenfeld/Monheim

Am 14. September wird in Langenfeld gewählt. Die NRW-Kommunalwahl wird auch bestimmen, wie sich Langenfeld in den nächsten fünf Jahren verkehrspolitisch ausrichtet. Verkehr ist eines der zentralen Themen in der Kommunalpolitik. Um den Parteien "auf den Zahn zu fühlen", hat der ADFC Langenfeld Wahlprüfsteine formuliert und an alle relevanten Parteien verschickt.

Trotz stetiger Willenserklärungen aller Beteiligten, Langenfeld zu einer fahrradfreundlichen Stadt zu machen, geschieht spürbar wenig. Um eine Steigerung des Radverkehrsanteils am Gesamtverkehr zu erreichen, brauchen wir seitens der Politik den Willen zu einer radorientierten Verkehrspolitik und den Mut, diesen Weg auch konsequent zu bestreiten. Wir brauchen konkrete und verbindliche Entscheidungen in den nächsten fünf Jahren – und vor allem eine deutlich beschleunigte Umsetzung fahrradfreundlicher Maßnahmen. Wer nur auf gegenseitige Rücksichtnahme der Verkehrsteilnehmer setzt, möchte nichts Grundsätzliches verändern.

Unsere ADFC-Wahlprüfsteine sollen den über 400 ADFC-Mitgliedern und den vielen tausend anderen Radfahrenden in Langenfeld gezielt die Möglichkeit bieten, in kompakter Form zu erfahren, was die Parteien in den nächsten fünf Jahren in unserer Stadt planen und umsetzen wollen.

Die Parteien waren frei in der Länge ihrer Antworten. Zur besseren Vergleichbarkeit haben wir, der ADFC Langenfeld, die Antworten der Parteien in der nachfolgenden Tabelle zusammengefasst und mit Ampelfarben bewertet – natürlich mit aufgesetzter Radfahrbrille. Zudem haben wir die Wertung um eine Spalte ergänzt, inwieweit die Radverkehrspolitik im veröffentlichten Wahlprogramm der jeweiligen Partei berücksichtigt wurde. Die Reihenfolge der Parteien in der Tabelle richtet sich nach dem Zeitpunkt des Eingangs der Antworten.

Grün = Das ist gut für den Radverkehr
Gelb = Das überzeugt uns nur teilweise
Rot = Das ist für eine Förderung des Radverkehrs nicht ausreichend

Grundsätzlich ist festzuhalten, dass alle Parteien eine mehr oder weniger deutliche Verbesserung der Bedingungen für Radfahrer anstreben. Gerade in Zeiten begrenzter Ressourcen wird es aber darauf ankommen, welche Maßnahmen entschieden und konkret verfolgt werden. Wir gehen davon aus, dass die Antworten nicht nur unverbindliche Wahlversprechen sind, sondern auch die tatsächliche Ausrichtung der Parteien zur Radverkehrspolitik widerspiegeln.

1. Radverkehr braucht Ziele: Wird sich Ihre Partei konsequent für die dringend benötigte Verkehrswende einsetzen? 
Die FDP setzt sich für den Ausbau der Fahrradinfrastruktur ein. Neben dem Auto und dem ÖPNV ist er ein wichtiger Baustein der Verkehrsplanung.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat sich schon in der Vergangenheit dafür eingesetzt, das ÖPNV-Angebot in Langenfeld zu verbessern, die Radinfrastruktur aus- und bestehende Benachteiligungen für Radfahrende abzubauen. Dies werden wir auch in den nächsten Jahren in Rat und zuständigem Fachausschuss weiterhin als unsere Aufgabe verstehen, um den Modalsplit hin zu einem umweltfreundlichen innerstädtischen Verkehr zu verändern und damit einer Verkehrswende den Weg zu bereiten.
Die BGL hat das Thema Radverkehr in der Vergangenheit regelmäßig aufgegriffen – sei es durch konkrete Anträge, Anfragen im Ausschuss oder durch eigene Initiativen vor Ort. Auch in Zukunft werden wir uns mit diesem wichtigen Thema in einem angemessenen Rahmen befassen. Für uns gilt: Maßnahmen müssen nicht nur sinnvoll, sondern auch realistisch umsetzbar und finanziell tragbar sein. Gleichzeitig sehen wir die Notwendigkeit, die Bedingungen für Radfahrer in Langenfeld weiter zu verbessern – ob durch sichere Abstellanlagen, Lückenschlüsse im Wegenetz oder bessere Markierungen und Querungen. Die Förderung des Radverkehrs ist für uns Teil einer ausgewogenen Verkehrspolitik.
Langenfeld ist seit Jahren eine Einpendlerstadt. Dies bedeutet ein hohes Verkehrsaufkommen. Gleichzeitig schreiten die Klima- und Umweltprobleme weiter voran, auch in Langenfeld. Natürlich werden wir uns auch für die notwendige Verkehrswende einsetzen!
DIE LINKE Langenfeld wird sich für die dringende, gerechte, soziale und ökologische Verkehrswende in Langenfeld im Rat der Stadt einsetzen. Sie ist elementar für eine lebenswertes Langenfeld. Mobilität für ALLE! Unser generelles Ziel ist, den PKW- und LKW-Verkehr in Langenfeld signifikant zu reduzieren, um mehr Platz und Sicherheit für den Fuß- und Radverkehr zu schaffen.
Ja. Wir setzen auf eine moderne, ausgewogene Verkehrspolitik, die den Umweltverbund stärkt – also ÖPNV, Rad- und Fußverkehr. Für uns ist klar: Die Verkehrswende gelingt nur mit attraktiven Alternativen zum Auto, insbesondere im Alltag.
2. Radverkehr braucht Planung: Welche Maßnahmen unterstützen Sie, um den Autoverkehr in der Stadt zu reduzieren und den Radverkehr zu fördern, insbesondere in Bezug auf die Verkehrsführung? Welche Themen müssen in Langenfeld in Bezug auf das Fahrrad dringend mit höchster Priorität angegangen werden? 
- Das Radverkehrskonzept soll zügig umgesetzt werden. Fahrradstraßen sollen wo möglich eingerichtet werden.
- Der Radweg nach Hilden am Schwarzen Weiher muss dringend saniert werden.
- Die Anbindung vom S-Bahnhof Berghausen zum Industriegebiet Schneiderstraße soll verbessert werden.
- Fertigstellung des Radverkehrskonzeptes
- Konsequente Umsetzung bereits beschlossener Fahrradstraßen
- Ausbau der Radwegeverbindungen von den Ortsteilen in die Innenstadt und untereinander
- Höchste Priorität hat für uns die fahrradfreundliche Umgestaltung der wichtigen Knotenpunkte in Langenfeld. Gerade die größeren Knotenpunkte (z.B. Solinger Str./Th.-Heuss-Straße; Alte Post; Kölner Str./ Grenzstr.) zeigen, zu welch‘ miserabler Infrastruktur für Radfahrende – aber auch Fußgänger – die Bevorzugung des MIV (Motorisierten Individualverkehr) führen kann. Dies muss endlich ein Ende haben.
Das beschlossene Fahrradwegekonzept muss im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten ausgebaut werden. Mit Priorität müssen solche Standorte/ Situationen angegangen werden, in denen es zu kritischen/ gefährlichen „Verkehrsbegegnungen“ kommt; wo unklare Vorschriften konkurrieren. Die teilweise nur oberflächlich entfernten Hinweise auf dem Straßenbelag, die Radfahrende „verführen“ auf Gehwege aufzufahren, müssen überarbeitet werden
- Durch eine bessere Fahrradinfrastruktur muss das Radfahren so attraktiv werden, dass freiwillig auf das Rad umgestiegen wird. Die Linienführung für Radfahrer muss hierbei übersichtlich und einheitlich im ganzen Stadtgebiet ersichtlich sein.
- Dringende Themen sind die Vollendung der Fahrradstraße Wolfhagen sowie Am Schwarzen Weiher und die Streckenführung weiter bis in die Innenstadt.
- Als unterstützenswerte Themen sind grundsätzlich alle vom ADFC in der Rad-AG vorgeschlagenen Maßnahmen weiter zu verfolgen.
- Wir unterstützen alle Maßnahmen zum massiven Ausbau eines attraktiven und unterbrechungsfreien Fahrradwegenetzes und zum massiven Ausbau eines attraktiven flächendeckenden ÖPNV sowie alle Maßnahmen für einen zuverlässigeren S-Bahn-Fahrplan.
- Wir werden uns für eine sichere, funktionierende und eindeutig erkennbare Verkehrsführung, Nutzung der Verkehrsfläche Straße, einsetzen. Gleichberechtigung der Verkehrsträger Rad, PKW, LKW, Krad und Bus auf allen Straßen. Für eine Erhöhung Sicherheit des Radverkehrs werden wir uns für das Kopenhagener Modell auf viel befahrenen Straßen einsetzen.
- Wir werden uns für eine sinnvolle Verkehrslenkung einsetzen, die zu einer spürbaren Entlastung des PKW- und LKW-Verkehrs in Langenfeld führt.
- Höchste Priorität im Radverkehr hat für uns die Sicherheit der Radfahrer*innen im Straßenverkehr. Mit unserem Einsatz für Fahrradstraßen, dem Kopenhagener Modell, sicheren Fahrradwegen und Tempolimits werden wir uns für mehr Sicherheit einsetzen.
- Wir unterstützen multimodale Mobilität und wollen Radverbindungen gezielt ausbauen, insbesondere dort, wo sie Pendelverkehre aufnehmen können. Die Verkehrsführung soll sicher, konfliktfrei und alltagstauglich sein.
- Die Entwicklung sicherer Schulradwege, durchgängige Verbindungen zwischen den Stadtteilen und die Verbesserung der Radinfrastruktur an Knotenpunkten stehen ganz oben auf der Liste.
3. Radverkehr braucht Infrastruktur: a) Welche konkreten Radverbindungen sind aus Ihrer Sicht in unserer Stadt zu verbessern und zu erweitern, um eine sichere und komfortable Fahrradnutzung für alle Bürger zu gewährleisten? b) Welche Veränderungen des Verkehrsraums können Sie sich für die Hauptstraße vorstellen? 
a) Der Abschnitt der Kölner Straße von Talstraße bis Berliner Platz muss dringend verbessert werden.
b) Die unklare Beschilderung auf der Hauptstraße muss optimiert werden. Der Radverkehr vom Berliner Platz bis Wilhelmstraße sollte auf einen klar gekennzeichneten Radweg neben dem Bürgersteig geleitet werden danach auf der Fahrbahn.
Vor einer Veränderung des Verkehrsraums ist für uns eine Verringerung des Verkehrs das A und O. Dazu verfolgen wir weiterhin den Gedanken einer Verlängerung der Fußgängerzone vom Stadthallenvorplatz bis zur Metzmacherstraße (frei für Busse). Dies würde den Durchgangsverkehr über Hauptstraße und Sändchen beenden und die Verkehrszahlen auf dem Restabschnitt der Hauptstraße – und auf dem Sändchen - deutlich reduzieren. Danach bedarf es neuer Verkehrsplanungen, die den Verkehrsraum auf Hauptstraße und Sändchen ohne Bevorzugung des MIV neu aufteilen.
a) Eine der Hauptverbindungen ist die zwischen Richrath und Innenstadt.
b) Die Situation auf der Hauptstraße ist extrem komplex; hier besteht Optimierungsbedarf. Das gilt auch für die Straße „Auf dem Sändchen“. Eine vollständige Sperrung der Hauptstraße halten wir aus verschiedenen Gründen nicht für sinnvoll. Die Verwaltung hat zugesagt, sich in 2026 intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen. Das werden wir nachhalten und einfordern.
a) Als konkrete Radverbindung ist die versandete Planung von Richrath über die Jahnstraße und Auf dem Sändchen fertig zu stellen. Ein weiterer Fokus liegt auf der Radverbindung von der Hardt in die Stadt durch den unhaltbaren Zustand an der Bahnquerung für Radfahrer und Fußgänger.
b) Die Hauptstraße zw. Bachstraße und Berliner Platz ist in der Tat ein großes Ärgernis. Dies wurde durch die SPD schon vor einigen Jahren im Rat eingebracht und bereits mehrfach beraten. Aufgrund der zentralen Lage wird hier der Planungsfokus liegen.
a) Die LINKE Langenfeld sieht hier einen großen Handlungsbedarf. Beispielhaft ist die Verbindung Mehlbruch über Langenfeld Innenstadt nach Hilden, bei der das mehrfache Wechseln zwischen Bürgersteig mit Radnutzung, Straße, Fahrradstreifen und Radwegen notwendig ist sowie das Überqueren mehrerer Hauptverkehrsstraßen. Alle Stadteile müssen an ein flächendeckendes, unterbrechungsfreies Fahrradwegenetz angeschlossen werden.
b) Hierzu befinden wir uns aktuell in Beratung. Die Interessen der Anwohner*innen, der Gastronomie und des Gewerbes berücksichtigen wir in unserer Beratung ebenso, wie die Integration der bestehenden Bus-Linien.
a) Wir wollen insbesondere die Routen zu Schulen, Bahnhöfen und Gewerbegebieten verbessern. Wichtig ist auch der Lückenschluss zwischen Stadtteilen und überregionale Anbindungen, z.B. Richtung Monheim, Leverkusen und Hilden.
b) Auf der Hauptstraße sollen sichere Radführungen entstehen, ohne dass die Aufenthaltsqualität leidet.
4. Radverkehr braucht Sicherheit: Wie würden Sie die Bildung und Aufklärung über die Verkehrssicherheit für Radfahrer fördern, insbesondere unter Kindern und Jugendlichen?  
Regelmäßiges Sicherheitstraining an Schulen und idealerweise Sportvereinen. Sicherheitstraining für E-Bike Fahrer anbieten, alles sehr gerne mit Beteiligung des ADFC.
Bildung und Aufklärung zu fördern hilft wenig, wenn die vorhandene Radfahr-Infrastruktur nicht sicher und angstfrei befahren werden kann. Deshalb ist die beste Förderung die Herstellung einer sicheren Infrastruktur.
Wir haben als BGL vor einigen Jahren einen Antrag eingereicht, in dem es darum ging, Maßnahmen zur „Bewusstseinsbildung“ bei Allen Verkehrsteilnehmern zu entwickeln. Ein Aspekt war dabei, einmal jährlich ein sog. „Verkehrssicherheitswochenende“ im Sinne eines Events zu etablieren. Aussage der Verwaltung seinerzeit „passiert schon genug, insbesondere auch an Schulen“. Der Antrag ist damals mehrheitlich abgelehnt worden. Wir werden in der Fraktion erörtern, ob wir hier noch einmal einen Vorstoß machen wollen.
Bereits in den Grund- und weiterführenden Schulen müssen regelmäßig Projekte durchgeführt werden, um den Kindern und Jugendlichen so früh wie möglich den korrekten Umgang mit Zweirädern aller Art nahe zu bringen und zu vertiefen.
Wir halten die Aufklärung aller Bürger*innen für sinnvoll. Ein Aufklärungs-Flyer, der kurz und knapp die wichtigsten Punkte einfach wie verständlich erklärt, verteilt an alle Haushalte in einem regelmäßigen Turnus sowie eine Rubrik auf der städtischen Website mit weitergehenden Informationen.
Wir stehen zur Verkehrserziehung an Schulen und in Kindergärten.
Wir unterstützen die Verkehrserziehung an Schulen und Kitas, und Aktionen mit Polizei und ADFC.
5. Radverkehr braucht verträgliche Geschwindigkeit: Wird sich Ihre Partei ausnahmslos für eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h innerhalb Langenfelds einsetzen, soweit der Radverkehr auf der Straße geführt wird?  
Nein, die FDP setzt auf individuelle Lösungen und gegenseitige Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmer.
Zumindest auf den kommunalen Straßen
Zum Thema „Flächendeckend Tempo 30“ haben wir in der Fraktion unterschiedliche Meinungen. Ansonsten sind wir für Tempo 30 auf allen Straßen, wo sich dies anbietet/ oder gar erforderlich erscheint und über die die Stadt selbst „bestimmen“ kann. Bei Landes- und Bundesstraßen sollten dann entsprechende Vorstöße bei den zuständigen Stellen gemacht werden, wenn auf diesen Straßen Tempo 30 aus Sicht Langenfelds sinnvoll oder notwendig erscheint.
Wir sind ganz generell für ein „verträgliches Miteinander“ aller Verkehrsteilnehmer. U.E. ist es nicht sinnvoll, „eine Gruppe gegen eine andere Gruppe“ auszuspielen.
Die SPD hat dem Antrag „Städte-Initiative „Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeiten“ im Jahr 2023 zugestimmt und dies werden wir zukünftig aktiv verfolgen.
Ja, dafür setzen wir uns ein.
Wir befürworten Tempo 30 überall dort, wo es aus Sicherheitsgründen sinnvoll ist – etwa vor Schulen oder in Wohnquartieren. Eine flächendeckende Einführung halten wir nicht für sinnvoll.
6. Radverkehr braucht durchgängige Radrouten: Wird sich Ihre Partei für Fahrradstraßen auf dem Radhaupt- und Vorrangnetz einsetzen, die die Langenfelder Stadtteile und die Stadtzentren durchgängig attraktiv verbinden?  
Fahrradstraßen sind ein sinnvolles Mittel. Allerdings sind von der Fahrbahn räumlich getrennte Radwege als gleichwertig zu betrachten.
Ja, siehe auch oben. Wünschenswert wäre auch eine Ausschilderung von radfahrfreundlichen Strecken
Fahrradstraßen sollten da eingerichtet werden, wo diese gesetzlich möglich und vor allem, wo sie sinnvoll sind.
Die Fahrradstraßen sind entsprechend der Novelle der StVO aus 2020 auszubauen. Zu den bereits in der Planung befindlichen Fahrradstraßen sind im nächsten Schritt die Treibstraße und die Baumberger Straße als Fahrradstraße zu überplanen. Hier besteht eine wichtige Verbindung zu den Sport- u. Freizeitstätten sowie nach Baumberg.
Ja, dafür setzen wir uns ein.
Ja. Fahrradstraßen sind ein wichtiges Instrument, um sichere und attraktive Radverbindungen zu schaffen. Wir wollen das Vorrangnetz zügig umsetzen und dabei insbesondere Pendelstrecken und Schulwege berücksichtigen.
7. Radverkehr braucht sichere Fahrradabstellanlagen: Wird sich Ihre Partei für die Herstellung sicherer Fahrradabstellanlagen an öffentlichen Gebäuden, Schulen, Sportstätten und Bahnhöfen der Stadt Langenfeld einsetzen? Unterstützen Sie den Bau eines Fahrradparkhauses am S-Bahnhof Langenfeld?  
Sichere Abstellanlagen wie Boxen insbesondere an Bahnhöfen sind notwendig.
Ein Fahrradparkhaus sehen wir eher kritisch. Die Kosten und massiven Probleme wie z.B. in Opladen geben zu denken. Eine verstärkte Präsenz des Ordnungsamtes kann die Sicherheit der bestehenden Abstellanlagen verbessern.
Zusammen mit dem ADFC haben wir bei der kürzlich beschlossenen Stellplatzsatzung bereits mehr Stellplätze für Fahrräder erreichen können, als in der NRW-Satzung vorgesehen. Daran gilt es weiter zu arbeiten. Nach wie vor gibt es die Notwendigkeit für mehr und sichere Abstellanlagen in der Innenstadt, an den Bushaltestellen, Bahnhöfen usw. Auch Abstellanlagen mit der Möglichkeit, Wertsachen, Einkäufe etc. für eine bestimmte Zeit einzuschließen. Die Idee eines Fahrradparkhauses am S-Bahnhof Langenfeld verfolgt unsere Partei seit mehr als 20 Jahren. Das werden wir auch weiterhin tun.
Im letzten Jahr hat sich die Abstellmöglichkeit in der Innenstadt schon deutlich verbessert, aber die Anzahl der Abstellmöglichkeiten ist immer noch nicht ausreichend. Und es gibt „Hotspots“ -wie z.B. der Endbereich der Kurt-Schumacher-Straße, wo dringend im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten (Feuerwehrzufahrt?) nachgerüstet werden müsste. Die Frage nach dem Bau eines „Fahrradparkhauses“ am S-Bahnhof Langenfeld kann man u.E. derzeit nur grundsätzlich beantworten. Am Standort laufen ja schon entsprechende Überlegungen, die Situation zu verbessern. Vom Grundsatz her erscheint uns eine solche Maßnahme durchaus erwägenswert. Bevor man dazu final entscheidet, müsste aber deutlich sein, was ganz konkret vorgesehen wäre, wie die Nutzung einzuschätzen ist und -last but noch least-, was eine solche Einrichtung als Investition und auch in der laufenden Betreuung kostet.
Die sukzessive Erneuerung der städtischen Abstellanlagen ist voranzutreiben, wie es bereits auf Vorschlag des ADFC in der Arbeitsgruppe Rad diskutiert wurde. Eine Neugestaltung der Abstellanlage am Langenfelder S-Bahnhof ist durch die SPD initiiert worden und zurzeit in der Planung mit der DB. Es bestehen zurzeit keine Pläne für ein Fahrradparkhaus nach niederländischem Beispiel, obwohl dies für die Zukunft wünschenswert wäre.
Einrichtung sicherer Fahrradabstellanlagen an öffentlichen Gebäuden, Schulen, Sportstätten und Bahnhöfen: Die LINKE Langenfeld wird sich hierfür ebenfalls einsetzen. Dies ist uns ein ganz wichtiger Punkt in der Verbesserung der Attraktivität der Fahrradnutzung in Langenfeld.
Fahrradparkhaus S-Bahnhof Langenfeld: Wir werden uns für diese Maßnahme einsetzen. Die Stadt Rosenheim macht seit Jahren beste Erfahrungen mit ihrem Fahrradparkhaus direkt am Bahnhof.
Ja. Sichere, überdachte Abstellmöglichkeiten mit Lademöglichkeiten für E-Bikes sind essenziell – auch an Schulen und öffentlichen Orten. Ein Fahrradparkhaus ist grundsätzlich sinnvoll, muss aber unter Berücksichtigung von Kosten, tatsächlichem Bedarf und Flächenverfügbarkeit geprüft werden.
8. Radverkehr kostet: Wird Ihre Partei sich für eine verbesserte personelle Ausstattung in der Radverkehrsplanung einsetzen? Wird sich Ihre Partei dafür einsetzen, Radverkehrsprojekte gegenüber anderen Verkehrsprojekten zu priorisieren?  
Nein, die bestehenden personellen Ressourcen sind ausreichend. Radverkehrsprojekte sind gleichrangig zu anderen Maßnahmen wie z.B. der Verbesserung der Verkehrssicherheit für Fußgänger anzusehen.
Die letzten Jahre haben gezeigt, wieviel Stillstand bei städtischen Maßnahmen insbesondere im Verkehrsbereich entsteht, wenn das zuständige Referat in der Stadtverwaltung massiv unterbesetzt ist. Deshalb braucht es hier eine deutliche bessere Personalausstattung, um Maßnahmen nicht nur im Fachausschuss zu beschließen, sondern sie auch umzusetzen.
Zur Erreichung der Verkehrswende halten wir deutliche Verbesserungen sowohl für den Radverkehr wie auch beim ÖPNV für zwingend geboten. Allein im Zusammenhang mit den ca. 25.000 Einpendlern, die von auswärts die Langenfelder Industrie- und Gewerbegebiete erreichen wollen, wird deutlich, dass diese beiden Verkehrsträger zusammen gedacht werden müssen. Anderenfalls wird die Verkehrswende nicht gelingen. Dies setzt auch den Einsatz entsprechend notwendiger Finanzmittel voraus.
Die Personalsituation im entsprechenden Referat ist schon seit längerer Zeit extrem schlecht. U.E. würde es in einem ersten Schritt schon gut, wenn es endlich gelänge, die vorhandenen Planstellen zu besetzen.
Eine generelle Priorisierung gegenüber anderen Verkehrsprojekten halten wir nicht für zielführend. Hier müssen jeweils die Einzelfälle gegeneinander abgewogen werden.
Aufgrund der finanziellen Situation der Stadt wird nicht alles möglich sein, was sinnvoll und wünschenswert erscheint [Anm. ADFC: gekürzt].
Es braucht in der Verwaltung einen Projektleiter Fahrradverkehr, der bei allen Verkehrsangelegenheiten gleichwertig mitzuwirken hat. Ein Mehr an Radverkehr bedeutet ein Weniger an Autoverkehr. Dies bedeutet günstigere Baumaßnahmen, größere Nachhaltigkeit und eine gesicherte Finanzierung.
Wir setzen uns für die bedarfsgerechte personelle Ausstattung für eine schnelle Umsetzung ein. Wir werden darauf hinweisen, dass jede eingesparte Fahrt mit dem PKW der Kommune Geld spart.
DIE LINKE Langenfeld wird sich im Rat der Stadt Langenfeld dafür einsetzen, dass Fahrrad- und ÖPNV-Projekte sowie Projekte zur Barrierefreiheit für Fußgänger*innen gegenüber Projekten des PKW- und LKW-Verkehr priorisiert werden.
Zusätzliche personelle Ressourcen stehen unter dem Vorbehalt eines nachvollziehbaren Bedarfs. Wir setzen dabei zunächst auf eine effiziente Organisation innerhalb der Verwaltung.
Wir wollen Radverkehrsprojekte gezielt fördern, insbesondere wenn sie zur Entlastung des Autoverkehrs beitragen. Dabei geht es nicht um ideologische Priorisierung, sondern um kluge Mobilitätsplanung mit Zukunft.
9. Radverkehr braucht Förderer: Mit welchen sonstigen Maßnahmen wollen Sie in der nächsten Legislaturperiode den Radverkehr fördern?  
Ein Mängelmelder / Wegedetektiv für Langenfeld muss beworben werden, um Radfahrern einen einfachen Weg für Verbesserungsvorschläge zu geben.
Die beste Förderung für den Radverkehr ist eine gut ausgebaute Radinfrastruktur, die von den Radfahrenden auch als sicher empfunden wird und die für Erwachsene, Kinder und Jugendliche auch angstfrei befahren werden kann. Dafür werden wir uns einsetzen.
- Mehr Öffentlichkeitsarbeit
- gezielte Aktionen in Schulen und Kitas
- Einführung eines „Verkehrssicherheits-Events/Fahrrad-Events“
Der Radverkehr verdient mehr Raum in der Stadt um als selbstverständliches Fortbewegungsmittel zu wachsen. Bislang wurden Insellösungen geschaffen. Diese müssen zusammengeführt werden und eine einheitliche und verständliche Linienführung erhalten.
Im Rahmen unserer Arbeit für die dringende, gerechte, soziale und ökologische Verkehrswende in Langenfeld im Rat der Stadt werden wir weitere Fördermöglichkeiten erarbeiten.
Vgl. die obigen Antworten
Radverkehr braucht…ZielePlanungInfrastrukturSicherheitverträgl. GeschwindigkeitDurchgängige Radroutensichere FahrradabstellanlagenRessourcenFördererVerankerung im WahlprogrammGESAMT
nicht bekannt

https://neanderland.adfc.de/neuigkeit/wahlpruefsteine-des-adfc-langenfeld

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