Zu Beginn konnten die Räder kostenlos, ohne zeitliches Limit und ohne echte Registrierung ausgeliehen werden. Das führte dazu, dass innerhalb kürzester Zeit viele Räder von Vandalen zerstört oder sogar gestohlen wurden. Die Stadt hat darauf reagiert und die Räder besser gesichert. Außerdem ist eine Leihe nur noch mit einer Registrierung mittels des Monheim Pass möglich. Mit einer speziellen App (aus den Stores von Google und Apple erhältlich) können jetzt E-Bikes, Citybikes, Jugendräder und auch Lastenräder gebucht werden.

Die Kosten betragen einen Euro für eine halbe Stunde, für ein Lastenrad zwei Euro. Monheimer Bürger bekommen jeden Monat ein Stadtrad-Guthaben von zehn Euro auf ihren Monheim-Pass geladen, das jeweils am Monatsende verfällt und nicht übertragen werden kann. Dennoch ermöglicht es fünf Stunden kostenlose Ausleihe. 

Insgesamt gibt es im Monheimer und Baumberger Stadtgebiet sowie an den S-Bahnhöfen Langenfeld und Berghausen 26 Verleih-Stationen. Die Räder sind bestückt mit 26-Zoll-Rädern (Jugend- und Lastenräder: 24 Zoll) und haben einen Alu-Rahmen mit tiefem Einstieg. Geschaltet wird mit einer 7-Gang-Nabe. Die E-Bikes und das E-Lastenrad sollen mindestens 50 Kilometer Reichweite bieten. Das Lastenrad ist mit einer 90x60x40 cm großen Transportbox bestückt und hat einen Klappsitz mit 3-Punkt-Sicherheitsgurt für zwei Kinder.

Die Räder werden inzwischen sehr gut angenommen. Die Bahnen der Stadt Monheim als verantwortliche Betreiber des Systems sprechen von einer sehr hohen Auslastung. Dabei ist die Ausleihzeit in den meisten Fällen sehr kurz. Aber, gerade bei den Lastenrädern, kann sie durchaus mal ein oder sogar zwei Tage betragen. Insgesamt bietet die Stadt Monheim auf ihrer Internetseite 450 Verleihräder an. Darunter immerhin 52 Lastenräder. Nach Rücksprache mit dem Betreiber wurde mir erklärt, dass es mittlerweile 1200 Räder seien, die die Stadt ihren Bürgern zur Verfügung stellt. Der anfängliche Vandalismus sei heute kein Thema mehr und die Reparaturquote bewege sich im erwartbaren Rahmen.

Die Stadt hat bereits vor Jahren viel Geld in die Hand genommen, um ein Fahrradverleihsystem in Monheim zu schaffen. Nach den anfänglichen Schwierigkeiten gab es große Kritik. Der verantwortlichen „Peto“ wurde von der Opposition Verschwendung von Steuergeld vorgeworfen. Die Probleme gehören heute der Vergangenheit an. Das Bike-Sharing ist etabliert und wird von den Bürgern intensiv genutzt. Weil die Stadt außerdem durch den Bau des Radschnellwegs und der Einrichtung von Fahrradstraßen die Infrastruktur für den Zweiradverkehr schafft, gebührt ihr für ihre Verkehrspolitik ein uneingeschränktes Lob. Andere Kommunen sind da längst nicht so weit.

Horst Viebahn
Pressewart des ADFC Langenfeld/Monheim